Somit ist es eine Interpretation der Ubuntu-Philosophie, die oft von Nelson Mandela vertreten wird, was einfach bedeutet: „Ich bin, weil du bist“. In dieser Untersuchung geht es um die Übertragung von Selbstwahrnehmungen innerhalb diskriminierter Menschen, die sich auf die Faktoren Geschlecht, Alter, ethnische Zugehörigkeit und körperliche Verfassung vereinfachen lassen. Die inneren Perspektiven solcher Zuschreibungen werden künstlich erzeugt und ermöglichen die Erfahrung eines neuen Selbst. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, ob ein Avatar als Brücke für Identifikation, Empathie oder Ablehnung fungieren kann?
Diese und andere Zustände der Selbstwahrnehmung werden in Ndinguwe simuliert und ermöglichen so Erfahrungen, die in keinem anderen Medium bisher erzeugt werden können. Zudem wird der Bezug zu haptischen Objekten, wie einem Ball und einem Stuhl, hergestellt, die spielerisch zu Handlungsobjekten werden. In der Anwendung werden keine Schnittstellen aus der Ferne verwendet, sondern die Interaktionen kulminieren in dem körperlichen Verhalten, das die Rezipienten aus ihrem Alltag kennen. Dies ermöglicht eine intuitive Hybridisierung von Virtualität und Realität zu einer erweiterten Realität und stellt eine kognitive Verbindung her. Das Potenzial dieser Arbeitsweise liegt in diesem Muster. Das Projekt wird mit Hilfe der Mikrophänomenologie für die künstlerische Forschung auf seine Ergebnisse hin untersucht.